Encyclopedia Grafica
Ein Aspekt meiner Arbeit besteht aus der Suche nach einer
Verbindung zwischen visuellem und auditivem Material.
Hierbei werden grafische Elemente in ihrer zeichnerischen Funktion
in Musik übertragen. Nicht um sie in abstrakter und gezeichneter Form
in eine Musik-Partitur zu übernehmen, sondern um ihre Eigenart in einer
Bedeutungsverbindung zwischen der Semiotik beider Welten gleichzusetzen.
So stößt man auf viele Parallelen und Ähnlichkeiten, welche sowohl
die Richtung Grafik - Musik, als auch die Rückübersetzung von Musik in
Grafik betreffen. (s. Orchesterwerk Übersicht)
Ist die Auswahl der grafischen Elemente und die Verbindung zu den
musikalischen Parametern erst einmal hergestellt, kann mit beiden
in ähnlicher Weise verfahren werden.
Geometrische Konstruktionen, Kombinatorik, Ordnungssysteme,
Transformationen wie Translation, Drehung, Spiegelung und
Streckung/Stauchung und andere Gestaltungsmöglichkeiten, sind Mittels
mathematischer Formeln und Gestaltungsgesetzen direkt anwendbar.
In dem Werk für Kammerensemble “Encyclopedia graphica”,
entstammt das akustische Material der Übertragung aus den
Proportionen und Verhältnissen seines grafischen Materials.
Beispiele:
Die Tonhöhe aus dem Faktor des Goldenen Schnittes (s. Tonsystem)
Die Aufstellung der Instrumente als Proportionslage
des Goldenen Schnittes (s. Aufstellung)
Das zur Transformation nötige akustische Material;
hier z.B. die Klangfarbe und Lautstärke der verwendeten
Instrumente (s. Gesamtumfang)
Die Struktur und der Ort des grafischen Materials,
wird innerhalb einer Komposition im Notenbild festgehalten,
ohne damit eine plakative 1 : 1 Übertragung zu provozieren.
Sie dient zur Definition der Basisstruktur einer Komposition .
(s. Partitur Bsp. Transformation 1 und Transformation 2)
Encyclopedia graphica
Aufstellung
Gesamtumfang
Orchesterwerk Übersicht
Tonsystem
Transformation 1
Transformation 2
© 2019 Andreas Kuse